Die meisten Deutschen in meinem Umfeld sind komplett überrascht – wie schon vor acht Jahren.
In den meisten Fällen sage ich nichts mehr dazu.
Selten frage ich zurück: „Haben Sie schon eine Wahlkampfveranstaltung von Herrn Trump gesehen? Im Original? Zur Gänze, also unzensiert?“. Leider die wenigsten. Viele beziehen ihre Informationen von GEZ-Medien. Ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob diese letztlich zwangsfinanzierten und mit harter staatlicher Strafandrohung bewehrten staatlichen Medien eine neutrale Sichtweise vermittelt haben.
Es ist wie vor acht Jahren: Absolute Fassungslosigkeit bei vielen, Unglauben, Erstaunen. Wie die Phasen in der Psychologie.
Vielleicht liegt es auch an den mangelnden Englischkenntnissen. Hier sollte in der Schule in meinen Augen mehr wert darauf gelegt werden, das gesprochene Wort verstehen zu können. Da hapert es nach meiner Erfahrung bei sehr vielen Deutschen.
Als Statistiker bin ich für eine saubere Aufarbeitung der Wahl von vor vier Jahren. Ich war oft in Arizona. Es ist einer meiner Lieblings-US-Staaten. Von meinem Eindruck über viele Jahre kann ich mir absolut nicht vorstellen, daß vor vier Jahren dieser Staat an die demokratische Partei gegangen sein soll. Als Wissenschaftler lasse ich mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. In meinen Augen braucht es auch hier eine nachvollziehbare transparente Aufarbeitung – auch vor dem Hintergrund der historischen Zahlen und der Zahlen von 2024. Aufarbeitung kann auch eine plausible Hypothese sein, wie es zu den Zahlen von 2020 gekommen sein könnte.
Hier die Zahlen (Quelle: https://edition.cnn.com/election/2024/results/arizona und https://edition.cnn.com/election/2020/results/state/arizona)
Wenn ich die Zahlen richtig interpretiere (hier bin für Hinweise immer dankbar, denn der Fehler kann auch auf meiner Seite liegen):
- 2020: Biden, 1,672,143 Votes; Trump: 1,661,686 Votes
- 2024: Kamala Harris, 1,230,643 Votes; Trump: 1,385,859 Votes
Zum Vergleich noch die Zahlen von 2016 (https://edition.cnn.com/election/2016/results/states/arizona):
- 2016: Clinton, 1,161,167 Votes; Trump: 1,252,401 Votes
In meinen Augen ist es sinnvoll, sich bei der „Wahlbetrugs-These 2020“ auf einen Bundesstaat zu konzentrieren. Ähnlich wie es für die demokratische Partei sinnvoll gewesen wäre, sich bei den Anklagen gegen Donald Trump auf einen Prozeß zu konzentrieren und nicht eine Unmenge (am Ende waren es glaube ich über 30) von Prozessen zu führen, wo man sich am Ende denkt – endlich wie bei der Falsifizierung einer Hypothese: Ein Sachverhalt reicht.
Wir haben früher im Freundeskreis „US-Wahl“-Partyabende zelebriert. Dieser Kreis ist leider etwas auseinander gebrochen, aber mit der Erfahrung aus vielen dieser Wahlabende und aus einem meiner wissenschaftlichen Schwerpunkte der Statistik und der Mathematik bleibt bei mir bei der Wahl 2020 eine gewisse Skepsis.
Ich möchte hier noch einmal deutlich herausstellen, daß ich kein Fan von Donald Trump bin.
Für mich steht der Umgang mit Julian Assange sehr hoch in der Priorität, wie ich in den letzten Jahren Staaten und Politiker beurteilt habe.
Zwei Kommentare zur Wahl (auf Twitter glaube ich) blieben mir besonders im Gedächtnis:
- Es wurden alle Gründe aufgezählt, die auch alle stimmen, nicht für Donald Trump zu stimmen. Es gab aber auch keinen Grund, für Kamala Harris zu stimmen.
- Eine Wahlparty bedeutet nicht, daß man feiert, es „geschafft“ zu haben und jetzt geht man nach Hause. Die Arbeit beginnt jetzt erst. Die Wähler erwarten, daß man nun etwas tut. Und nicht feiert, man habe es geschafft.
Dies ist nur sinngemäß wiedergegeben. Ich muß die Originale noch heraussuchen. Oder bitte in die Kommentare schreiben.